Nachdem ich dir in meinem letzten Beitrag meine Vorbereitung und meine Route erläutert habe, folgt jetzt der zweite Teil. In diesem beschreibe ich dir meine Vietnam-Highlights und was mich der Trip gekostet hat.
Highlights
Ma Pi Leng Pass – Nordvietnam
Nahe der chinesischen Grenze verläuft über eine Länge von ungefähr 20 Kilometern der Ma Pi Leng Pass. Er verbindet seit 1960 die Stadt Dong Van mit der Stadt Meo Vac. Auf der Strecke siehst du wundervolle und riesige Kalksteinformationen. Dieser Pass wird oft von den Touristen übersehen, welche die berühmten nahegelegenen Ha Giang Straßen erkunden. Der Ma Pi Leng Pass ist nicht so touristisch ausgebaut, die Straßen sind (oftmals) in einem guten Zustand und der Ausblick ist atemberaubend. Kurzum: Der Weg ist das Ziel, und das Ziel lohnt sich.

Angel Eye Mountain – Nordvietnam
Die Besitzer vom Cao Bang Eco Homestay gaben mir den Tipp zum „Engelsauge“ Berg (Angel Eye Mountain) zu fahren. Dieser Berg mit einem 50 Meter großen Loch in der Mitte und seine Umgebung wirkten auf mich wie ein magischer Ort. Wenn du mit dem Motorrad unterwegs bist, kannst du bis zum Berg fahren. Am besten, du bringst noch etwas zum Essen mit. Es ist der perfekte Ort für eine lange Pause. In der Regensaison (Juni-August) bildet das Wasser hier einen kleinen See. Im November bot sich mir eine grüne Wiese mit spektakulärer Naturkulisse, die meine Erwartungen übertroffen hat.

Ban Gioc Wasserfall – Nordvietnam
Wesentlich touristischer, aber genau-so schön ist der Ban Gioc Wasserfall. Dieser 30 Meter hohe Wasserfall zieht sich über zwei Ebenen entlang der chinesisch-vietnamesischen Grenze und ist immer gut besucht. Wer früh aufsteht, kann den Wasserfall mit dem Angel Eye Mountain und weiteren touristischen Zielen an einem Tag erleben.

Hal-ong Bucht – Nordvietnam
Ich habe bereits im Vorfeld von einigen Leuten gehört, dass die Hal-ong Bucht nicht lohnenswert sei. Das liegt zum einen am Wetter (je nach Reisezeit) und zum anderen an der mangelnden Qualität der Touranbieter. Für mich gehört die Hal-ong Bucht dennoch zu einem meiner Highlights auf dem Trip. Ich habe mich für Doris Cruise als Anbieter entschieden. Das Wetter war in Ordnung, die Unterkunft und die Verpflegung auf der 3-tägigen Schiffsreise waren sehr gut. Wenn du schon in Vietnam bist, solltest du dir dieses UNESCO-Weltkulturerbe einmal anschauen.

Landmark 81- Südvietnam
Die Stadt Ho-Chi-Minh bietet dem Besucher viel. Mein Highlight war der Wolkenkratzer Landmark 81. Mit einer Höhe von gut 460m beherbergt das Gebäude Eigentumswohnungen (für den großen Geldbeutel), ein Einkaufszentrum, ein Kino, eine Eisbahn zum Schlittschuhlaufen (im Keller), mehrere Restaurants und eine Aussichtsplattform mit dem Namen „Skydeck“. Das Skydeck lohnt sich besonders bei klarem Himmel und wenn du vor dem Sonnenuntergang oben bist.

Kosten
Anreise
Im Vergleich mit den Kosten in Thailand ist Vietnam noch günstiger. Die Ausnahme ist die Anreise. Hin- und Rückflug ab Deutschland nach Hanoi oder Ho-Chi-Minh Stadt fangen bei 600 Euro an. Wenn du bereits in Asien bist, kannst du für unter 100 Euro z.B. ab Chiang Mai nach Hanoi fliegen.
Motorrad mieten
Meine XR150 hat mich knapp 10 Euro am Tag gekostet. Je länger du mietest, desto günstiger wird es. Roller sind natürlich noch günstiger, während die größeren Maschinen schnell 50 Euro und mehr pro Tag kosten können. Die 2,5 Wochen auf dem Motorrad haben mich 30 Euro pro Tag gekostet:
- 10 Euro für die Motorrad Miete
- 5 Euro für Sprit
- 5 Euro für Unterkünfte
- 10 Euro für Essen und Aktivitäten
Besondere Aktivitäten
Außerhalb der Motorrad-Tour bzw. in großen Städten wurden Unterkünfte und Essen schnell etwas teurer. Was jedoch am teuersten war, waren die Aktivitäten wie das Skydeck auf Landmark 81 und die Schiffsfahrt durch die Hal-ong Bucht. Das sind jedoch Kosten die du sehr gut skalieren kannst, je nach Anspruch und Zeitfenster.
Fazit
Vietnam wächst rasant. Das Wirtschaftswachstum ist enorm und die Investitionen sind hoch. Das konnte ich mit eigenen Augen beobachten. Dennoch fühlt es sich gerade im Norden außerhalb der Städte wesentlich ursprünglicher und abenteuerlicher an als beispielsweise in Thailand. Zudem gibt es sowohl landschaftlich als auch im Hinblick auf die landesspezifische Geschichte sehr viel zu entdecken. Würde ich wiederkommen? Definitiv! Das nächste Mal jedoch zu einer anderen Jahreszeit und in eine Region wie Zentralvietnam, in der ich noch nicht war.
Anmerkung: Dies ist ein Bericht von meiner letzten Vietnamreise im Dezember 2019. Ich werde aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie den gesamten Kontinent derzeit nicht bereisen, und ich empfehle dir, das gleiche zu tun, bis sich die Situation beruhigt hat.